Medal of Honor : Pacific Assault RANT

 

Schon länger hat mich ein Spiel nicht annähernd so aufgeregt wie Medal of Honor : Pacific Assault für den PC. Meine Güte, ich habe meinem Monitor noch nie (bzw. dem Spiel selbst) sooft ZWEI Mittelfinger (Stinkefinger?) gezeigt wie beim Spielen dieses „Spiels“. Ich schreibe es in Anführungsstriche, weil eigentlich ist es ein Ausdauertest und imgrunde reinste Tortur. Ihr meint ich übertreibe? War doch ganz gut das Spiel? Ok, es besteht wohl Erklärungsbedarf warum ich Pacific Assault so verabscheue und für das schwächste Spiel der MoH-Reihe halte. Und schlimmer als CoD ist es allemal.

 

Aber ich beginne wohl mit den positiven Sachen vorneweg (der Vollständigkeit halber):

Ich mag das Szenario. Es ist was anderes als ständig gegen ungezählte Wehrmachtssoldaten zu kämpfen und Tiger-Panzer im Akkord zu zerplfücken. Macht zwar Spaß, wird aber nach dem x-ten mal gähnend langweilig und ich höre mich aus der Vergangenheit schnarchen (bis in die Gegenwart). Also ist der Pazifikkrieg zwar auch „2.Weltkrieg“ mit all den Waffen, aber mit Japanern, Inseln, Schiffen und allgemein „tropisch“. Fast so wie im Vietnam. Auch darum hat mir Battlefield Vietnam teils schon mehr Spaß gemacht als BF1942. Allerdings habe ich jetzt Forgotten Hope entdeckt und spiele nun eher das… Aber ich schweife ab. Hier nun meine Liste, warum MoHPA son Müll ist:

 

Dinge die mich angepisst haben:

 

-         Schussbahn wird blockiert obwohl nichts im Weg ist und freie Schussbahn vorherschen müsste

-         Granaten fliegen in einem sehr merkwürdigen, hohen Bogen und treffen folglich gar nichts. Natürlich fliegen die gegnerischen Granaten immer super präzise. Auch haben die Granaten ein merkwürdiges Hüpfverhalten, sodass sie noch nicht einmal da liegen bleiben wo sie gelandet sind. Und: Granaten werden natürlich nicht angezeigt, wie in Call of Duty.

-         Semi-psychologisch / tiefgründig. PA ist eines der wenigen Shooter die versuchen eine Bindung zu den „Kameraden“ aufzubauen und immer mal wieder gibt es Monologe des Hauptprotagonisten über den Krieg und wie schlimm alles ist, und das sie froh sind überhaupt noch am Leben zu sein. Das klingt zunächst ganz „gut“, aber es wirkt eher aufgesetzt, wenn man nebenbei eine ganze Armada japanischer Soldaten oder Flugzeuge mit nur 4 Mann in die Luft jagt und nur durch SchnupfTOBAK von tödlichen Wunden geheilt wird….

-         Die „Bandagen“ die man sich mit Taste B verpassen soll, funktionierten bei mir nur während des Trainings, danach NIE WIEDER.

-         Viel zu wenige Medipacks, die hätte man sich auch fast gleich sparen können.

-         KI-Kameraden lieben es in die eigene Schussbahn zu kommen und dort die Sicht zu versperren (besonders im MG-Feuer stehen sie gerne mitten im Feld und lassen sich niedermähen.)

-         Das Leveldesign ist meist ziemlich ungünstig / unfair. Man kann sich zwar hinter Steinen / Häusern / Bäumen verstecken, aber irgendwie wird man immer noch getroffen. Meist weiß man gar nicht woher die ganzen Kugeln kommen und wird munter von feindlichen MGs zerstückelt.

-         Das Heilungssystem. Mein Vorschlag: entweder so wie in MoH:AA oder „selbstheilend“ wie in Call of Duty 2. Dieses System mit dem Sanitäter ist zwar „realistischer“, aber weitaus ungünstiger. Zum einen ist der Sanitäter begrenzt auf 4 Heilungen innerhalb einer Mission (aber komisch: selbst nachdem man nur ein neues Gebiet geladen hat, hat er auf einmal wieder 4 neue Heilpakete? Woher hat er die denn auf einmal? Unlogisch!) und zum anderen hat er ein Talent dafür dich nicht zu retten, selbst wenn du direkt NEBEN IHM UMKIPPST! Da wird man gerade von Japanern attackiert und erschossen und denkt sich: Sani! Hilf mir! Aber der furzt gerade im Wald, anstatt dir zu helfen. Danke! Auch kann der Sani selbst „niedergeschossen“ werden (steht aber nach einer Weile wieder auf) und kann dir in der Zeit natürlich nicht helfen. Gut, dass der Sani immer eine PISTOLE dabei hat um damit selbstmörderisch in den Nahkampf mit Japanischen Samurai zu stürmen…. *seufz* Ich hätte entweder das alte oder CoD System bezgl. der Heilung bevorzugt. Es liegen in PA zwar Heilungspakete herum, aber die kann man schon mit der Lupe suchen und sind so selten, dass man sie schon wieder vergessen kann.

-         Hardwarehungrigkeit sondergleichen. Inzwischen nicht mehr so ein großes Problem, aber immer noch merkt man die Anstrengungen die ein System auch mit einem Core 2 Duo 6600 Prozessor und einer Geforce 8800 GT durchmachen muss um das Spiel am flüssigen Laufen zu halten. Seinerzeit war es vermutlich seeeehr viel schlimmer.

-         Skripte gib es viele im Spiel, aber die sind teilweise auch arg verbuggt und dann ist irgendwie alles kaputt. In einer Mission sind meine „Jungs“ einfach stehen geblieben und haben sich nicht mehr vom Fleck gerührt. Ich durfte dann alleine weitermachen und der nächste Abschnitt wurde geladen. Dort war ich dann vollkommen ALLEINE, ohne meine tollen Kameraden! Ich dachte, beim Neuladen des Levels wäre alles wieder im Lot, aber NEIN! Sie waren unsichtbar  / nicht vorhanden. Das witzige war, dass sie noch als Ausrufezeichen auf meinem Radar erschienen, aber schlicht verschwunden blieben. So durfte ich dann alleine gegen die Japaner weiterkämpfen und wurde schließlich von einem MG niedergemäht. Dann (Wunder oh Wunder) kam der Sanitäter aus dem NICHTS aufgetaucht und rettete mich. Also wir beide nun gegen die Japanischen Horden und Panzer. Irgendwann (sehr viel später) ploppten meine restlichen Kameraden Stück für Stück auf und schließlich waren wir wieder vollzählig. Das war der bisher schlimmste Glitch den ich erlebt habe, aber es gab immer mal wieder merkwürdige Situationen, in denen meine Kameraden plötzlich auftauchten oder verschwanden. Auch kann man manchmal Skripte kaputt machen (unbewusst) indem man Gegner angreift, die man nicht hätte angreifen dürfen bis das Skript abgelaufen ist. Schwer zu erklären, aber es stört doch sehr die Atmosphäre und ruiniert das Spielgefühl.

Der Sani war bei diesem Abschnitt meine einzige KI-Hilfe, die restlichen Jungs haben sich auf dem Radar in Ausrufezeichen (!) verwandelt und waren nicht mehr aufzufinden. Tolle Kollegen hier!

-         Dieses Problem haben sowohl CoD als auch MoHPA: Gegner ploppen aus dem Nichts auf und hauen einem die Birne ein. In CoD4 war es sogar noch schlimmer, da sie dort solange respawnen bis man ein bestimmtes Gebiet erreicht hat, bzw. „vorgestürmt“ ist. Besonders das „Dorflevel“ mit den vielen Häusern in CoD4 war eine einzige Katastrophe, da man ständig gegen dieselben Gegner an denselben Positionen gekämpft hat und NICHTS wurde dadurch anders. Außer das man Munition verballerte. In MoHPA ist es nicht so schlimm, aber es ist schon blöde, wenn man gerade eine günstige Schussposition gefunden hat und vor einem eine Horde Japaner mit Arisaka-Bayonetten auftaucht….. aus dem NICHTS

-         Zuviel Dschungel. Man sieht die Gegner kaum und sie selber treffen einen auch noch auf 1000. Meter Entfernung (ich spielte Schwierigkeitsgrad: NORMAL). Zuviele Blätter und Gedöns um vernünftig zielen und spielen zu können. Ich weiß, so ist es wohl im Dschungel, aber dennoch war es ziemlich frustrierend. Weniger Dschungel, mehr Tarawa ( da sah man wenigstens etwas! Und vor allem die Gegner!)

-         Die erste richtige Mission spielt im Dschungel UND im Dunkeln. Das ist kein guter Auftakt, denn man sieht Gegner, die man ohnehin nur schwer sieht noch weniger gut. Nicht besonders spaßig, wenn man mich fragt. Missionen im Dunkeln können gut sein, aber dann bitte eher „Stealth“ und mit weniger (viel weniger) Bäumen, Büschen und som nervigen Gedöns.

Scharfschützen? Links? Ich seh nichts! Wo bin ich hier? Alles so zappenduster und voller blöder Blätter! Arggggg....

-         Die „Abschuss-Sequenzen“ von Pearl Habor oder Henderson Airfield (und noch mehr) sind frustrierend, wenn man nicht weiß welche Flugzeuge man nun abschießen soll. Wäre es denn so schwer gewesen einem kurz zu markieren, welche Flugzeuge nur „Dekoration“ sind und welche eine iminente Gefahr darstellen? Einfach kurz aufblinken lassen, damit man weiß, was sich lohnt abgeschossen zu werden? Ansonsten kann man das Level nämlich solange wiederholen bis man es entweder selber herausfindet oder durch Glück schafft. Wenn man jedoch weiß, welche Flugzeuge man in welchem Muster abknallen muss, ist es fast schon zu einfach. Da hätte man ein bisschen mehr Klarheit schaffen müssen. So verkommt es zu einer einzigen Quälerei (zumal man oft nicht weiß was man denn nun falsch gemacht haben soll)

-         Zuviel Nahkampf. Die Japaner lieben es in den Nahkampf zu stürzen und dich mit ihren Bajonetten zu erschlagen. Bisweilen ist MoHPA mehr ein Nahkampfprügler als ein Ego-Shooter, so wie CoD, MoHAA oder irgendein anderes First-Person-Spiel. Ist ja fast wie in Dark Messiah of Might and Magic! Sowas stelle ich mir dann aber nicht unter einem guten Shooter vor. Mag zwar historisch akkurat sein, aber da gefielen mir die reinen Schussduelle mit der Wehrmacht deutlich besser. Man SCHIESST und knüppelt nicht pausenlos aufeinander ein. Seeeehr nervig.

-         Ich ziele gerne über Kimme und Korn und insbesondere in der Call of Duty – Serie haben sie es von Anfang an Richtig gemacht. Über Kimme und Korn zu zielen ist dort super gelöst und es macht Richtig Spaß mit einem K98-Gewehr rumzuballern. ZACK-ZACK! Macht es da nur! Huuiii! Aber in MoHPA ist es total vermurkst. Zum einen brauchst du eher die Nahkampftaste als Kimme und Korn (Nahkampfgedöns) und zum anderen ist das normale Zielen weitaus effektiver. Die Kimme und Korn treffen zudem nicht immer, selbst wenn man das Ziel direkt vor Augen hat. Nur im Kampf gegen Heckenschützen in Bäumen ist Kimme und Korn nützlich (wegen dem immerhin geringen Zoom – ich spiele meist mit Arisaka-Gewehr). Aber ansonsten verlangsamt dich Kimme und Korn nur, und macht dich anfällig für Angriffe. In CoD war es immer schnell und praktisch, hier ist es nur ein Hindernis. Dann kann man Kimme und Korn auch gleich rauslassen, so wie in MoHAA.

-         Maschinengewehre sind überlegen. Die üblichen Gewehre sind zwar durchschlagkräftiger, aber mit den Maschinengewehren bist du immer besser beraten: ob BAR, Thomspon oder Modell 100, alles ist besser als Arisaka oder Pistole (wobei ich die Nambu schon geil finde). Dabei spiele ich gerne mit den durchschlagskräftigeren Karabinern wie Arisaka oder K98. Die machen meist mehr Spaß und machen immer so schön KLACK-KLACK beim Nachladen einer Kugel. Doch die Maschinengewehre sind meist besser, da man häufiger auf kurze Distanz kämpft und die Genauigkeit von ihnen meist auch gut ist (wenn man nur kurze Feuerstöße abgibt). In CoD war zudem ein K98-Treffer in Brust oder Kopf sofort tödlich, in Pacific Assault vertragen sie meist zwei Treffer aus dem Arisaka-Gewehr, bevor sie umkippen (dank Helm am Kopf!). Das ist dann schon kein Spaß mehr. Wenn man schon so ein langsames Gewehr benutzt, dann muss es wenigstens ordentlich rumsen! Schade, schade.

-         Letzten Tarawa-Missionen. Diese fordern wirklich viel von dir und du wirst oft den Sani rufen müssen (ich zumindest). Dabei habe ich wirklich versucht gut zu spielen, aber irgendwie wird man doch ständig getroffen, von Kugeln, Panzern oder hüpfenden Granaten. Am Ende darf man eine MG-Stellung mit Sprengstoff in die Luft jagen und in dem so erzeugten Loch gegen eine Horde von angreifenden Japanern „ankämpfen“. Hier wurde ich dann regelrecht wahnsinnig, denn ich hatte da schon nur noch 11 Lebenspunkte, keine Heilung mehr übrig und durfte noch gegen gefühlte Hundertschaften von japanischen Irren antreten. Meine Kameraden fielen schneller als du BANZAI sagen kannst und ich speicherte panisch nach jedem erschossenen Japaner, aber es kamen immer mehr, immer mehr, immer mehr…. Und irgendwann saß ich dann alleine da oben, mit 1 Lebenspunkt und keinem Kameraden mehr der mir helfen konnte (Danke ihr Arschkrampen!). Ich starb und starb, und starb und starb….
Schnauze voll, GOD-Mode an und erstmal meinen „Kameraden“ in den Arsch geschossen. Rache für all die Zeiten als sie mich unnötig blockiert haben, mich nicht gerettet haben, dumme Sprüche gerissen haben usw usw.. Die Japaner überrannten uns natürlich, aber im Gott-Modus war mir das herzlich wurscht. Schließlich waren irgendwann alle Japaner tot und mit 1 Health und GOD-Mode stand ich auf dem Hügel. Danach ging es dann ins letzte Level, aber WAS? Nur 1 HEALTH?? Ich soll nach diesem gewaltigen Ansturm der Japaner noch genügend Health haben um das nächste Level zu beginnen? Nein, danke! Ich also vorgestürmt und mich durch das Level geboxt und am Ende alle angreifenden Banzai-Japaner abgestochen. Ende. Schluss. Ich war genervt und frustiert. GOD-Mode ist so ziemlich das letzte, aber dieses Spiel zwang mich dazu, hat mich regelrecht dazu herausgefordert. Ich wollte das Spiel wirklich lieben – wirklich! Es hat viele gute Ansätze, aber letztlich war zuviel kaputt und vermurkst um wirklich Spaß zu machen.

 

7 Health, keine Sani-Heilung mehr, meine Kameraden alle am Boden und tausende Japaner die mich abstechen wollen. NA PRIMA, GAMEDESIGNER!

Medal of Honor Pacific Assault ist nicht so schlecht, aber bockeschwer und zudem nicht sehr abwechslungsreich. Ich bin sauer, dass die MoH-Macher es nicht hinbekommen haben das Spiel so gut zu machen wie CoD oder MoH:AA. Das waren richtige gute Spiele, die auch fair und fordernd waren und in sich stimmig. Pacific Assault hingegen ist nur noch Murks und ich rate euch die Frustrationen zu ersparen die euch damit erwarten. Spielt lieber CoD5 (die Japanischen Missionen) oder Battlefield Vietnam oder „Forgotten Hope“. Das sind richtig gute Spiele mit „Dschungelsetting“.

 

Danke fürs Zulesen und ich spiele jetzt ne Runde Mahjong um mich wieder zu beruhigen…….. *grummel*

 

Euer GBFaka’DerAltmeister 2010-03-26