Stronghold 1 (PC)

 

auch bekannt als: Starkhaus, MächtigHütte, Muskelmotte oder Kraftgebäude ;)
Anmerkung von "mir": Ich hatte ursprünglich Screenshots von allen Missionen gemacht, aber bei der Umwandlung von .PNG zu .JPG ist mir wohl ein Fehler unterlaufen, sodass nur die Bilder der letzten Missionen übrig geblieben sind. Ich hät' euch gern dass Schwein gezeigt. *schnüff*

 

So! Bevor ich mich nun weiteren Stronghold-Teilen zuwende, erzähle ich zunächst etwas zum ersten Teil dieser sehr guten Burgen- und Belagerungsspieleserie. Schon als es seinerzeit erschien durfte ich es erfreut zocken, wenngleich mir die Feinheiten des Burgenbaus nicht bekannt waren. Selbst auf dem Schwierigkeitsgrad normal können Unkundige und Anfänger Arge Probleme bekommen. Ich hatte meinerzeit das Problem, dass ich nicht wusste welche Nahrungsproduktion das meiste abwirft und am effektivsten ist, oder wie wichtig Armbrustschützen sind, woher der Gegner überhaupt kommt (!) und so weiter. Entsprechend schaffte ich viele Missionen erst nach viel Trial and Error und meist nur sehr knapp. Schon damals schäumte ich mehrfach vor Wut, wenn der Gegner wieder mit gefühlten Tausendschaften von Streitkolbenfuzzies und Schwertkämpfern  in meine Burg eindrang und meinen Burgherrn vermöbelte. (Er wurde richtig versohlt, wenn ihr versteht was ich meine.)

Und das Ende vom Lied war dann die zweite Mission gegen das Schwein (einer der vier Hauptantagonisten im Spiel), die ich einfach nicht schaffen konnte. Seine Pechfallen rösteten meine eigenen Streitkolbenschwinger im Nu, meine Lanzenträger vergingen im Pfeil und Bolzenhagel seiner zig Abwerhtürme und seine vermaledeite Vorburg hielt mich effektiv in Schach. Von links oder rechts anzugreifen war auch sinnlos, da er dort Mörderlöcher und natürlich Pech ausgelegt hatte und danach noch mit einem sehr großen Burggraben geschützt war. Ich versuchte es wieder und wieder (ein Indikator dafür wieviel Spaß das Spiel macht) aber ebenso oft scheiterte ich auch. Gerade wenn es schien dass ich das Schwein im Griff hätte und in seinem Haupthof war, wurde der Rest meiner einst stolzen Streitmacht von seiner zweiten Abwehrbrigade niedergeschossen oder im Pechfeuer abgefackelt.

Sauer und voller Zorn, griff ich erneut zu Cheats (wie bei Siedler 5) und spielte das spiel so durch. Natürlich war dass dann unspekakulär und wenig befriedigend. So dass ich nun beschloss Stronghold 1 auf Normal komplett durchzuzocken. Diesmal aber richtig! Die Ehre verlangt dies!

Und was soll ich sagen: Die Schwein-Tötungs-Mission ist und bleibt in meinen Augen die schwierigste. Selbst die letzte Mission gegen den "gefürchteten" Wolf war nicht annähernd so grausam. Grund dafür sind die Triboke, die einen gegnerischen Turm schön aus der Ferne vernichten können. Wie bei einer echten Belagerung. Beim Schwein hatte man zwei Belagerungstürme und einen popeligen Rammbock, die schnell im Pechfeuer vergingen oder von Bolzen und Pfeilen kaputtgeschossen wurden (die Logik dahinter will ich nicht kommentieren müssen). Aber ja, ich schaffte dies!

Und da ich ein netter Typ bin (gebt mir Geld!!), werde ich euch mein erlangtes Wissen bei Belagerungen und "Belagert-werden" nicht vorenthalten.

Allgemeine Tipps für das Festungbauen:

Erste Regel überhaupt: HOLZFÄLLERHÜTTEN!! Wichtigste Produktionsstätte schlechthin - Holz ist wichtig für alles: Gebäude, Nahrung, Waffen (Armbrüste und Bögen!)

Sobald Armbrustschützen verfügbar sind -> die ausbilden. Bogenschützen nur noch zum Entzünden der Pechfallen

Pechfallen in der Länge auslegen, da die Gegner meist im Gänsemarsch (hintereinander) laufen und so die meisten getroffen/verbrannt werden. Die umliegenden Felder in der "Breite" gehen automatisch mit in Brand (das Gras brennt auch gut).

Brote backen! Brote backen! Sobald Brote verfügbar sind, diese auch backen lassen! Brot ist die effektivste Art Nahrung zu beschaffen. Das Verhältnis von Bauernhof, Mühle und Bäcker ist am wichtigsten. Es ist mehr eine Gefühlssache und man muss ständig ein Auge auf sein Lager haben um eventuell noch Mühlen oder Bäcker nachzubauen (oder Bauernhöfe). Ich würde aber sagen, dass ich immer gerne vier bis fünf Bauernhöfe gebaut habe, dazu zwei Mühlen (DIREKT am Lager! -> kurze Laufwege!) und 10 Bäckereien. Bäckereien müssen sehr viele gebaut werden um all das Mehl zu verarbeiten.

Käsereien sind wichtig für die Gerberinnen, die daraus Lederwesten für die Armbrustschützen (und Streitkolbenkämpfer) machen. Also davon auch einige hinstellen!

Kohlebecken kosten in Stronghold 1 noch nichts, daher die Burgmauern und Türm vollplastern! Und überall ein zwei Bogenschützen platzieren um schnell Pechstraßen zu entzünden, wenn es nötig werden sollte. Die Armbrustschützen können nicht alles aufhalten!

Burgmauern zwei bis drei Einheiten breit machen um Durchbrüchen vorzubeugen.

Wenn Flüsse und Sümpfe vorhanden sind, durch die der Gegner durchmuss, lohnt es sich in manchen Missionen an deren Übergang Türme und Mauern aufzubauen und sie mit Schützen vollzustopfen. Durch die Verlangsamung durch den Fluss/Sumpf sind die Angreifer leichte Beute und können viel besser abgewehrt werden!

Versucht, den Weg zu ermitteln, den die gegnerische Hauptsreitmacht nimmt und plfanzt dort dann unzählige Mörderlöcher, Pechstraßen und Schützen hin.

Wenn die Waffenproduktion noch nicht angelaufen ist, kann man auch auf dem Marktplatz Armbrüste und Lederwesten kaufen um die erste Zeit zu überbrücken und Armbrüstschützen auszubilden.

Für Belagerungen (die ich nicht so lustig / spannend / interessant finde):

Tunnelbauer können sich auch unter Bergen und teilweise auch unter Burggräben durchbuddeln (-> erste Mission gegen das Schwein)

Tunnelbauer sind unsichtbar für die gegnerischen Truppen (-> zweite Mission gegen das Schwein) und können Torhäuser einkloppen

Triböke haben eine enorme Reichweite und können sogar Türme mit Balisten / Katapulten ohne Gefahr ausschalten (nach jedem Treffer speichern - da recht ungenau) -> letzte Mission gegen den Wolf

Lanzenträger füllen Burggräben am schnellsten auf!

Die Burg des Wolfs schön mit Triböken und Schützen hinter Schutzschilden (gebaut von mäßig bezahlten Baumeistern) ausgeräuchert.

Einheiten die uns und dem Feind zur Verfügung stehen:

Lanzenträger - billigste Einheit, braucht eine Lanze und ist recht flott auf den Beinen. Füllt Burggräben sehr schnell auf, hält aber kaum was aus. In Massen brauchbar. Außerdem wichtig um gegnerische Leiternträger abzuwehren und die Leitern runterzustoßen. (aber ich habe die Leiternträger immer vorher erschossen, bevor sie überhaupt so weit kamen)

Bogenschützen - am Anfang enorm wichtig und später vermehrt durch Armbrustschützen ersetzt. Haben eine etwas höhere Reichweite als Armbrustschützen und sind die schnellste Infanterie im Spiel (sowohl beim Schießen als auch beim Laufen). Basiseinheit schlechthin und gegen leichtgepanzerte Truppen (Truppen der Ratte) unverzichtbar.

Armbrustschützen - von Anfang an wichtig um schwergepanzerte Truppen (Schlange, Schwein, Wolf) abzuwehren und aufzuhalten. Je weiter man im Spiel kommt, desto wichtiger werden sie - bis sie Bogenschützen nahezu ganz ersetzen.

Streitkolbenkämpfer - Gute Knüppelkerle, die auf den Gegner einstürmen, wenn er in Reichweite ist. Dann sind sie um einiges flotter und schwieriger zu treffen. Daher sollte man Gegnerischen keinen Grund liefern zu stürmen - da sie oft zahlreich sind, einige Treffer vertragen und die eigenen Verteidigungsstellungen schnell überrennen können.

 

Die Ratte "De Puce" - Erster Endboss und natürlich der schwächste. Setzt vor allem auf Bogenschützen und Lanzenträger. Eine Phalanx aus Bogenschützen kann damit locker fertig werden und ihn zurück in sein Rattenloch treiben. Benutzt auch bisweilen Belagerungsgeräte, aber sobald seine Infanterie vernichtet ist, ziehen sie auch ab. Setzt wie echte Ratten auf zahlenmäßige Überlegenheit und wuselt überall rum.

Die Schlange "De Beauregard" - Zweiter Endboss und ein einäugiger Manipulator. Setzt wie die Ratte vornehmlich auf Lanzen und Bogenschützen, setzt aber zunehmend auch Streitkolbentypen und Armbrustschützen ein. Steigender Schwierigkeitsgrad halt ;)

Das Schwein "De Truffe" - Meiner Meinung nach ein schlimmerer Gegner als der Wolf und ein weitaus besserer Antagonist. Er ist halt ein Schwein - er frißt, sabbert, grunzt und ist ein Sadist, Folterer, überheblicher Furzknoten von einem Schweinehund. (Ich mag ihn irgendwie weil er so ein herrlicher Antagonist ist ;) ). Er setzt vorallem auf Streitkolbenkämpfer und setzt diese in großen Massen ein. Dank ihrer Lederweste sind sie schwerer zu töten und können einen unvorsichtigen Burgherren schnell niedermachen. Außerdem streift man die Burg des Schweins beim ersten Mal, was das ganze "Persönlich" macht. Es ist ein gutes Gefühl das Schwein niederzumachen - danach flacht Stronghold tatsächlich etwas ab, meiner Meinung nach. Daher kommen wir zum letzten Boss:

Der Wolf "de Vulpe" - Sein Angesicht ziert das Boxcover von Stronghold 1 und er ist der Hauptantagonist des Spiels. Er setzt vor allem auf schwer gepanzerte Einheiten, wie Fußsoldaten, Pikeniere und Ritter. Aber auch andere Einheiten setzt er ein, sodass er der umfangreichste und gefährlichste Angreifer von allen ist. Aber im Gegensatz zu den Missionen gegen das Schwein hat man nun schon das gesamte Arsenal (nahezu) des Spiels und kann ihn mit turmmontierten Balisten / Katapulten, Pechstraßen und anderen Späßen recht leicht abwehren. Die vorletzte Mission ist eine enorme Belagerung und ich rate euch Steine zu kaufen um die kaputten Burgmauern zu reparieren (solange noch kein Gegner in der Nähe ist, der es allein mit seiner Anwesenheit verhindern könnte). Denn der Wolf wird euch kaum Zeit lassen in Ruhe aufzubauen. Und : ARMBRÜSTE!! (hmmm--- "Brüste"...)

Die erste Mission, wo man nur gegen den Wolf kämpft. im unteren Abschnitt der Burg arbeiten die Bauern, Pechgräber, Eisenmineure, Baumeister und Schenkenbetreiber (nur ist kein Bier da für die saufenden Massen!). Im oberen Teil der Burg stehen zwei Mühlen, die Bäckereien und ein paar Waffenbetriebe für ARMBRÜSTE und Lederwesten. Ganz unten an der Burg stehen Holzfällerhütten und noch zwei Bauernhöfe sowie eine Käserei. Sie werden bei einer Belagerung recht schnell von den feindlichen Rittern zerstört werden, sofern sie nicht vorher von den ganzen Schützen, Balisten und Katapulten auf den größeren Türmen abgeschossen werden. Der Wolf kommt mit seinen Truppen gerne unten rechts aus dem Waldabschnitt und wenn man sein Katapult dorthin schießen lässt, kann man mit ein bisschen Glück einige seiner langsamen Fußsoldaten schon auf diese Weise leicht ausschalten. Obligatorische Pechstraßen (wie immer in formschönen, klebrigen Schwarz) dürfen natürlich auch nicht fehlen und sollten nach jeder Belagerung neu ausgelegt werden.

Derart gerüstet konnte ich die Angriffe des Wolfs recht leicht abwehren (siehe Bild)

 

Alles in allem für mich der beste Teil der Serie, da er irgendwie alles richtig gemacht hat. Crusader (Extreme) hat keine Story mehr und ist imgrunde nur ein Burgenwettlauf zwischen dir und der KI. Wer schneller klickt gewinnt - macht keinen Spaß (für mich). Stronghold 2 hat zwar wieder eine Story und die 3D-Grafik ist auch recht putzig, jedoch scheint es nicht so ausgereift zu sein wie der erste Teil - schwer zu umschreiben, aber vorallem die Story ist weitaus wirrer und die Antagonisten sind längst nicht so gut präsentiert und ausbalanciert wie bei Stronghold 1. Legends ist wie Teil 2 nur diesmal mit mythologischen Einheiten und Heldeneinheiten. Wirkt da schon mehr wie Age of Mythology (dass ich auch sehr mag btw!) oder Warcraft 3. Aber eben nicht mehr wie Stronghold.

Firefly scheint dies auch begriffen zu haben, da der angekündigte dritte Teil der Serie (zumindest wird er Stronghold 3 heißen) wieder mehr wie der erste Teil werden soll. Na wenn dass kein Indikator für die Perfektion ist, die schon der erste Teil erreicht hat, dann weiß ich es auch nicht. Weniger ist manchmal mehr (Einheiten, Truppen, Verteidigungsmaßnahmen, Antagonisten usw.).

Ich kann jedem Stronghold 1 nur wärmstens empfehlen, denn selbst wenn es Frustmomente gibt, so ist der Erfolg umso stärker. Und sooo schwer isses auch wieder nicht - immerhin hab ich es auch geschafft! ;D Man muss nur öfters mal die Zeit runterregeln (bis auf "10"), damit man in aller Seelenruhe seine Kommandos vergeben kann. Dann ist der Rest nur noch halb so wild. Also : Rauf auf die Mauern und ran an die Wälle!!

GBF'2010-10-30